Samstag, 12. Februar 2011

Nosferas. Die Erben der Nacht - Ulrike Schweikert

Europa, Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Clans der Vampire treffen sich aus einem besonders schwerwiegenden Grund: Anscheinend stirbt die Linie der "echten" Vampire, d.h. solche, die als Vampire geboren wurden, aus. Und obwohl sich die Clans aus Frankreich, Deutschland, Irland, Großbritannien, Italien und Österreich spinnefeind sind, beschließen sie zum Erhalt ihrer Art zusammenzuarbeiten. Sie entscheiden, dass ihre Kinder in einer Art Internat die wichtigsten Fähigkeiten, die ein Vampir können muss, erlernen sollen. Die Kinder sollen dafür jedes Jahr einen anderen Clan besuchen, um die besonderen Fähigkeiten dieses Clans lernen zu können. Das Los entscheidet, dass zuerst die Nosferas, der Clan aus Rom, die Kinder beherbergt. Eine spannende und aufregende Zeit erwartet die Vampire, jedoch auch gespickt von gegenseitigem Misstrauen und gefährlichen Zusammenstößen mit Vampirjägern. Denn die heilige Stadt ist nicht umsonst der Sitz des Papstes und Heimat tausender Kirchen und der Christenheit. Die Jugendlichen müssen sich vielen Herausforderungen stellen und enthüllen einen Verrat in den eigenen Reihen...

Lange hatte ich dieses Buch schon auf dem SuB, und ich muss auch sagen, dass mich das Buch außergewöhnlich lange aufgehalten hat, auch wenn ich sicherlich eh nicht der schnellste Leser bin, und in den letzten zwei Wochen Stress hatte. Aber trotzdem muss ich zugeben, dass ich das Buch mit einem sehr guten Gefühl zu Ende gelesen habe. Zugegeben, einige Stellen zogen sich wie Kaugummi, teilweise war die Erzählweise der Autorin einfach zu ausschweifend, aber insgesamt hat es mir doch gut gefallen. Vor allem die Charaktere der vier Freunde, Alisa, Ivy, Luciano und Leo, haben es einem angetan. Alisa mit ihrer loyalen Art, aber dem leicht aufbrausenden Temperament, Ivy, die genauso geheimnisvoll wie liebenswert ist, Luciano, der eine süße trottelige Art besitzt und Franz Leopold, kurz Leo, den ich besonders ins Herz geschlossen habe, weil er zwar überheblich und gemein sein kann, jedoch trotzdem eine gute Seite hat, die er vergeblich versucht zu verbergen, und der mich irgendwie sehr an Draco aus Harry Potter erinnert. Sowieso ist die Geschichte gut zu vergleichen mit der Struktur der Harry Potter Romane, eine Art Vampir-Internat à la Hogwarts sozusagen. Das gefiel mir sehr. Dennoch ist es düsterer und erwachsener schon im ersten Teil, als Harry Potter noch deutlich kindlicher daherkam, nicht zuletzt, weil die Vampire sogar mit dreizehn schon nahezu erwachsen aussehen und wirken. Wie schon gesagt, hat die Geschichte an manchen Stellen ein bisschen an Spannung verloren, aber gerade der Schluss macht das wieder wett. Auch das Setting, die heilige Stadt Rom und das 19. Jahrhundert, machen einen großen Anteil des Reizes aus, Ulrike Schweikert hat gekonnt recherchiert und Fiktion und Realität hier gut miteinander verwoben. Der zweite Teil Lycana ist sofort auf meinen Wunschzettel gewandert.
Ich gebe dem Buch vier von fünf Sternen!!

Reiheninformation


Die Die Erben der Nacht-Reihe umfasst derzeit vier Romane:
  • Nosferas
  • Lycana
  • Pyras
  • Dracas

Diese sind jeweils nach dem Clan benannt, der die Vampire in diesem "Schuljahr" beherbergt und ausbildet. Für den September 2011 ist bei cbt der fünfte Teil Vyrad angekündigt. Ich hoffe, ich schaffe es, die Reihe bis dahin zu lesen. :) Ich glaube ja, die Reihe macht sich wunderschön im Bücherregal! Allein diese Farben... und die wunderschöne Schrift... ♥ *hach*